LITERATUR |
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"Eines Tages
sollte Goldberg nicht wieder an seine Arbeit zurückkehren.
Er hatte Schlag zwölf den letzten Aktendeckel am Pult vor
sich geschlossen und war dann zum Waschbecken hinüber getreten.
Dort tauchte er seine Hände in das eiskalte Wasser und versuchte,
sie von jenen Tintenflecken zu säubern, die wohlwollenden
Freunden stets als liebenswertes Signum seiner Stellung, ihm
selbst dagegen als hassenswerter Makel erschienen waren, dessen
er sich jetzt, da er seine Arbeit für immer verlassen würde,
ebenfalls zu entledigen trachtete.
Allein, er hatte wenig Erfolg. Die Flecken blieben, wo sie waren,
strahlend in trotzigem Blauschwarz...."
Matthias Klesse,
Die Reisen des Viktor Goldberg
Wiewohl Matthias
Klesse auch im Rahmen seiner im engeren Sinne wissenschaftlichen
Arbeit stets bestrebt gewesen ist, der stilistischen Komponente
- und damit auf augenzwinkernd mißverstehende Weise der
ars des magister artium - gebührendes Recht
als stützendes Erkenntnismittel einzuräumen, sind darüber
hinaus im Laufe der Jahre eine Reihe von Texten entstanden, in
denen die ästhetische Lust am Worte deutlichen Primat gegenüber
der reinen Inhaltlichkeit gewinnt.
Verwiesen sei dabei
zunächst (als noch verhältnismäßig gezügelte
Beispiele) auf die für die Publikationen "Der Spieler"
und "Der Guckkasten" verfassten Theaterkritiken. Daneben
gewinnen jedoch auch eine Reihe von Gedichten, Essays und Kurzgeschichten
sowie ein Romanfragment Gestalt...
Seit dem Jahre 2000
arbeitet Herr Klesse zudem mit der Illustratorin Iris Luckhaus
zusammen, die er seit 1994 kennt. 2009 wurde das Buch "Die wunderbare Welt der Lily Lux" und 2010 das "Lily Lux Notizbuch" im Hoffmann und Campe Verlag veröffentlicht.
Gleichzeitig wird
momentan der heterogene Korpus bisher entstandener belletristischer
Texte gesichtet und aufwendig redigiert. Bis zum Abschluss dieser
Arbeiten sei daher für Stilproben auf die Texte der vorliegenden
Seiten verwiesen.
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